Pausen(-los)!

Sinfoniekonzert der Philharmonie Südwestfalen im Apollotheater

Richard Strauss - Faksimile 2. Sinfonie von Anton Bruckner - Anton Bruckner
Richard Strauss - Faksimile 2. Sinfonie von Anton Bruckner - Anton Bruckner

Nein! Keine Sorge, das Konzert der Philharmonie Südwestfalen mit seinem Chefdirigenten Nabil Shehata hat selbstverständlich eine Pause. Pausenlos ist die Atmung, die für das Oboen-Konzert von Richard Strauss nach Ansicht des Komponisten selbst notwendig ist. Pausenlos atmen und dabei spielen? Geht nicht! Oh doch! Oboisten verfügen über die bemerkenswerte Fähigkeit der Zirkularatmung. Sie atmen durch die Nase ein, während die Atemluft beim Spielen durch den Mund in die Oboe strömt. Dies, so Richard Strauss, sei "zu empfehlen", um das "höllisch schwer zu spielende Konzert" zu bewältigen. Luciano Marquez Cruz, Solo-Oboist der Philharmonie Südwestfalen, stellt sich dieser Aufgabe. Ob Strauss Recht hatte, dass Zirkularatmung nötig ist? Das wird sich im Konzert zeigen. 

In Anton Bruckner 2. Sinfonie spielen Pausen eine besondere Rolle - sogenannte Generalpausen. Diese Stelle, an denen in einem Satz kein einziges Instrument spielt, fallen in Bruckners Werk auf. Kein Wunder, dass sie auch die "Pausen-Sinfonie" genannt wird. Aus Aufzeichnungen des Komponisten geht hervor, dass er diese Generalpausen weniger als Stilmittel vielmehr als Hilfe für den Hörer einsetzte. So wollte der Komponist die einzelnen Satzteile leichter kenntlich machen. Für eine groß orchestrierte Sinfonie keine schlechte Idee! Richard Strauss setzt für sein Oboen-Konzert auf kleines Orchester. So unterschiedlich die Werke sind, eines eint sie: Sie lassen das Publikum wunderschöne Musik entdecken. Und das voraussichtlich pausenlos! 

© Martina Oberhauser